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Alt-Rocker haben ihr Handwerk nicht verlernt
Uriah Heep und andere Gruppen lassen es in Worms ordentlich krachen.

Worms. Das Event stand unter der vielversprechenden Devise "The MagicanÔs Christmas Party", und tatsächlich präsentierte der regionale Veranstalter Krone Concerts dem Publikum ein hochtourig-rockiges Weihnachtsgeschenk. Gleich vier Live-Bands ließen es in der rappelvollen Nikolaus-Dörr-Halle richtig krachen, und Genrefans erlebten garantiert keine stille Nacht. Beim umjubelten Konzert in Worms zeigte sich einmal mehr, dass die gute alte Rock-Musik einen langen Atem hat. Mit der immer noch vitalen englischen Rock-Band Uriah Heep und der ebenfalls leicht angegrauten urig-hessischen Gruppe Rodgau Monotones gastierten gleich zwei überaus populäre Live-Top-Acts. Beide Formationen verpassten dem altermäßig bunt duchmischten Publikum ein temporeiches Hörvergnügen und ernteten stürmische Ovationen. Dazu gab es für die begeisterten Zuschauer im Hallengrund noch zwei weitere hörenswerte Extras. Eröffnet wurde das vorweihnachtliche Happening von Cheap Purple. Hier sind Verwechslungen mit dem großen Vorbild gewünscht: musikalisch spürt die Band den britischen Rock-Legenden nach. Seit Jahren schon als Geheimtipp gehandelt wird die britische Band Mostly Autumn. Am Wochenende präsentierten die Musiker aus Britannien eine interessante Musikmelange, einfühlsam gebastelt aus den Sounds von Pink Floyd, Jethro Tull, Deep Purple und an- rührendem traditionellen Irish Folk.
Bissige Kritiker haben der englischen Band Uriah Heep im Zenit ihrer Laufbahn vor mehr als zwei Jahrzehnten nichts geschenkt. 1970 fanden sich die Musiker unter ihrem originellen Namen - Uriah Heep ist eine Buchfigur aus Charles DickensÔ Bestseller David Copperfield - zusammen, lange Jahre galten die Musiker als arglose Imitatoren bekannter Gruppen wie Deep Purple, Black Sabbath oder Procol Harum. Mit Titeln wie "Free me", "Gypsy" und "Lady in black" feierte die Band in jenen Jahren große Erfolge, Mitglied Ken Hensley schrieb die meisten Songs. Zwischen 1970 und 1989 hat Uriah Heep in immer wieder wechselnder Besetzung immerhin 19 Alben veröffentlicht. Vor zwölf Jahren formierte sich die Band letztmals neu und spielt seither harmonisch zusammen. Aus den bekannten Alben - beispielsweise aus "The MagicanÔs Birthday" - waren am Samstag etliche Songs zu hören, von öffentlichen musikalischen Fehltritten der frühen Jahre haben sich die aktiven Alt-Rocker anscheinend befreit.
Bekannte Songs wie das unverwüstliche "Easy Living" und die Nummer "Fantasy" kamen livehaftig dynamisch, hart-rockig und mit genretypischem Overdrive daher. Vor einem voll besetzten Saal und einer entflammten Fangemeinde lieferten die Formation eine perfekte Bühnenshow.
Hart-Rock aus Deutschland und dazu noch aus Hessen? So mancher Musikfan fragte sich Anfang der 80er Jahre, was das sein soll und ob es gut geht.
Besonders konservativen Zuschauern verschlug es unter anderem bei einem Auftritt der Musiker bei "Wetten dass . . . ?" die Sprache.
Schon lange Zeit, bevor das Comedy-Duo Badesalz - übrigens Ex-Mitglieder der Rodgaus - hessisches Gebabbel salonfähig machten, etablierte sich die Gruppe 1977 und veröffentlichte danach etliche Lieder mit Evergreen-Charakter.
Auch heute noch ist breiter Sound und perfektes Handwerk die Markenzeichen der hessischen Band.
Beim Festival in der Wormser Dörr-Halle spielten und sangen die Live-Spezialisten mit vollem Einsatz und sorgten mit Dampframmen-Rockmusik und Mitsing-Material wie "Erbarme die Hesse komme", "Ei gude wie" für allerbeste Stimmung im Saal.
19.12.01 - Südhessen Morgen - Heike Sliz 
Rüstige Rock-Rentner heizten mächtig ein !
Da hatten doch einige wohl gedacht, dass es ein abendfüllender Kampf gegen jaulende Gitarren und der instrumentalen Barbarei werden könnte. Dass die dezibelreichen Songs eher den idealen Soundtrack für einen Horrorfilm böten und die in Ehren ergrauten Herren wohl das Grundrecht auf künstlerische Freiheit bis aufs Äußerste ausschöpfen würden, und dass sich der unfreiwillige Namensgeber der Band, der große Dickens, postum wohl eher dazu entschieden hätte Analphabet zu bleiben. Kurzum, der break even von 1100 zahlenden Gästen wurde nicht erreicht, aber immerhin fanden Achthundert Fans am Samstagabend den Weg in die Wormser Nikolaus-Doerr-Halle wohin KroneConcerts zur „Magican’s Christmas Party“ (wohl dem 72er-Album „Magician’s Birthday“ entliehen) mit dem Hauptact „Uriah Heep“ eingeladen hatte. Aber die Daheimgebliebenen hatten sich geirrt; es wurde ein rührendes Wiedersehen mit alten Bekannten. Auch an den fünf „Jungs“ hat der berühmte Zahn der Zeit genagt. Klar, dass Mick Box ein Doppelkinn und einen Ranzen mit sich herumschleppt, klar, dass Phil Lanzon mal sein Keyboard monoton daher sabbern lässt, und auch klar, dass man sich ab und an nicht des Eindrucks erwehren kann, dass Lee Kerslake an den Drums an Gicht leiden könnte...
Aber die Altrocker von „Uriah Heep“ wissen noch immer wo der Barthel den Most holt. Von der ersten Sekunde an donnert es; die Mannen von Uriah Heep schmieden ein homogenes Geflecht aus stampfender Rockgitarre und krachender Hammond-Orgel. Gutmütig grinst Mick Box,
das Urgestein der Band, in die Menge. Seine linke Hand läuft inzwischen vollautomatisch über die Bünde, während die Rechte malerische Kreise in der Luft beschreibt, oder mal gutgelaunt der treuen Anhängerschaft zuwinkt. Derweil „gibt“ Bernie Shaw den athetisch röhrenden Hirsch, tanzt wie ein Derwisch über die Bühne als wolle er die choreografisch-perfekten Auftritte der Boygroups der Neuzeit ad absurdum führen. Und keineswegs bleibt Oldie-Bassist Trevor Bolder in seiner Ecke wo er nur stoisch seinen grummelnden Bass beisteuert; nein, auch er weis sich in Szene zu setzen.
All ihren Einfallsreichtum den sie sich in über dreißig Jahren erarbeitet und mit zwanzig Alben der Welt mitgeteilt haben, brachten Box & Co. in Worms ein. Sie zollten beiden Säulen ihrer eigenen Legende Tribut: dem Hardrock-Drama ihrer „Dämonen und Zauberer“-Ära sowie dem inspirierenden Rock-Pop jüngster Tage, das sie in spannenden Epen mit melodischem Riffing und „Ah- und Uh-Chorus“ dynamisch umsetzten. Obwohl die Highlights der letzten Alben „Sea Of Light“ (1995) und „Sonic Origami“ (1998), wie z.B. „Between Two Worlds“ und „I Hear Voices“ gefielen, war aber das vorwiegend „betagtere“ Auditorium erst im siebten Himmel als die Hymnen „Look At yourself“, „Gypsy“ und das „unvermeidliche“ „Lady In Black“, dass Mick auf der akustischen Gitarre als Zugabe intonierte, erklangen. Einmal mehr haben die als „tumbe Bombastrocker“ abgeurteilten Briten mit diesem Wormser Konzert ihre Klasse und ihren Unterhaltungswert als Liveband unterstrichen. Sehr wohl war die Fangemeinde, die auch von weit außerhalb angereist war, mit Uriah Heep zufrieden. Aber auch mit dem gesamten „Pop- und Rock-Packgage dass die Schall-/Schumann-Connection nach Worms holte.
Da war z.B. der Opener: Cheap Purple. Mit authentischem Sound – und natürlich dem nötigen Dampf – brachten sie die guten alten Hits der Gillen-Truppe mit fauchenden Hammonds und brüllenden Marschalls rüber. Dann kamen „die Hesse“, die Rodgau Monotones. Partylaune war angesagt. Kann auch nicht anders sein wenn Kerstin und ihre Mannen solch herrliche Prosa-Verse wie: „... haste ma e Mark oder e Kipp du Depp ? Ah da muss isch ma gucke, ei dann guck doch in de Tasch. Isch glaub du bist doch überhaupt net Hip du Depp...“! reimen. Natürlich stammen diese aus „Erbarme die Hesse komme“, das sie im 2000er Remix-Gewand spielten. Dass sie aber noch mehr drauf haben bewiesen sie mit Stücken aus ihrem neuesten Werk, ihres aktuellen Silberlings „Adrenalin“ mit denen sie logischerweise die Produktion jenes Hormons wohl gewaltig anregten...!
Die Überraschung des Abends war sicher die englische Prog-Band „Mostly Autumn“ um Gitarrist und Sänger
Bryan Josh sowie Sängerin Heather Findlay. Ihr Stilmix aus progressiven Elementen des Rock mit keltischer
Folklore und Psychedelik a'la Pink Floyd brachte Atmosphäre, die durch den Einsatz der Akustikgitarre
und Flöte mystische Züge trug. „Mostly Autumn“ war weit mehr als nur ein Geheimtipp.
Apropos Tipp. Schon heute vormerken: KroneConcerts werden an gleicher Stelle am 20. April einen weiteren Superact des letzten Jahrhunderts präsentieren: Nazareth (Love Hurts“, „Dream On“).Der Vorverkauf hat heute begonnen.
19.12.01 - Nibelungen Kurier - R. Uhrig 
Schwere Weihnachtsmusik
Wormser Heavy X-Mas: Cheap Purple, die Rodgaus, Mostly Autumn und Uriah Heep

In der Wormser Nikolaus-Dörr-Halle wurde am Samstag dem Motto angemessen "Heavy X-Mas" gefeiert. Uriah Heep, Rodgau Monotones, Mostly Autumn und Cheap Purple kämpften mit guter Musik erfolgreich gegen die besinnliche Vorweihnachtszeit an. Trotz mangelnder Ausschilderung hatten etwa tausend Besucher die Sporthalle gefunden. Gott sei Dank gibt es ja an Tankstellen nette Menschen, die man fragen kann.

Mit Cheap Purple startete der Musikreigen, die richtige Band zum Warmmachen für das rockwillige Pub-likum. Einmal querbeet durch die Songs, die sich in den über 30 Jahren bei Deep Purple angesammelt haben, da kam Freude auf. Wenn der Sound dann noch mitgespielt hätte, wären die Feinheiten der einzelnen Instrumente, die von den Jungs souverän und mit viel Hingabe bearbeitet worden sind, nicht nur sichtbar, sondern auch hörbar angekommen.
Die Umbaupausen waren gleichzeitig Raucherpausen, denn innerhalb des Saales, der normalerweise als Sporthalle benutzt wird, war das Rauchen untersagt. Daran hielten sich die Konzertbesucher mehr oder weniger, auf jeden Fall war der Raucherraum ein reger Treffpunkt, in dem man auch verloren gegangene Bekannte und Freunde wiederfand.
Weiter ging's mit Rodgau Monotones, die das Bühnenbild schlagartig in eine Gute-Laune-Szene verwandelten. Die erste Hälfte war mit vielen neuen Song durchsetzt, und deren Charme konnte man sich auch als Nicht-Fan kaum entziehen. Rockiger, kraftvoller Gesang, der vom Frontmann Peter "Osti" Osterwold und Frontfrau Kerstin Pfau ins Mikro geröhrt wurde, unterstützt von einer klasse aufeinander eingespielten Band und dazu Texte, die jeder versteht, was will man mehr bei einem Liveauftritt? Natürlich durften die alten Klassiker nicht fehlen und in trauter Gemeinsamkeit sangen die Band und das Publikum die Zugaben "Die Hesse komme" und "Volle Lotte" zusammen - herrlisch!
Nun waren Mostly Autumn an der Reihe, was die fröhliche Stimmung erst einmal runterbrachte, bis sie sich bei leiser Melancholie einpegelte. Nach zwei bis drei Songs gab man sich der Stimmung auf der Bühne so langsam hin und konnte die sehr schwer einzuordnende Musik genießen. Die Sängerin hat eine sehr prägnante, schöne Stimme, und die Band einen keltisch angehauchten Stil, der auch in den Songs zu finden war. Die begannen eigentlich immer leise und etwas traurig, steigerten sich aber in den längeren Stücken zu progressivem Rock, der zum Augen schließen und abheben einlud. Abgerundet wurde dies mit Querflöte und oftmals mehrstimmigem Gesang, einfach schöne Musik mit anspruchsvollen Texten, ein Genuss, der vielleicht nicht wirklich als Einstieg zu Uriah Heep passte.
Wegen eben dieser Band waren wohl die meisten da, denn beim ersten Klang aus den Lautsprechern, die Uriah Heep ankündigten, wurde es da, wo die Menschen eben noch bis vor die Bühne gemütlich nebeneinander standen, richtig dicht. Und was soll man sagen, die alten Herren bringen's einfach rüber. Im ersten Part wurden die einzelnen Titel noch richtig nett von Sänger Bernie Shaw halb in Englisch, halb in Deutsch angekündigt, die Band machte einfach handfeste Musik zum Abrocken, Abtanzen, Mitklatschen und Mitsingen. Und je länger sie auf der Bühne war, um so besser wurde sie, nicht nur wegen des Sounds (es dauerte drei Lieder lang, bis man sagen konnte: "Ah, es wird so langsam" und noch weitere zwei bis drei bis man sagen konnte: "Hm, jetzt geht's"). Lee Kerslake legte ein gediegenes Power-Schlagzeug-Solo ab, bevor sich Phil Lanzon auf seinen Tasten austobte, der Bassist, Trevor Bolder, ist einfach begnadet und Mick Box ein Virtuose auf der Gitarre, was mit massivem Applaus belohnt wurde. Dazu hat weder die Stimme von Bernie Shaw an Stärke verloren, noch der mehrstimmige Gesang - beeindruckend. Zugabe waren natürlich "Easy Livin'" und "Lady in Black", das nach dem Kommentar eines Besuchers "ruhig noch eine halbe Stunde länger hätte gehen können".
Alles in allem ein gutes Konzert mit Musik für jedermann. Nur zum Sound muss man sagen, dass laut nicht immer automatisch auch gut ist.
18.12.01 - RHEINPFALZ (kawa) 
30 Jahre Musikgeschichte
Uriah Heep lockten nur 800 Fans in die Nikolaus-Doerr-Halle

Bei den alten Hits „Gypsy“ oder natürlich „Lady in black“ war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Aber mit geschätzten 800 Zuhörern blieb das Konzert der Altrocker „Uriah Heep“ sowohl deutlich unter den Erwartungen der Veranstalter KroneConcerts, als auch unter den Möglichkeiten der großen Nikolaus-Doerr-Halle. Die gekommen waren, bekamen allerdings ein dickes Programm geboten. Aus 30 Jahren Musikgeschichte bestand das Programm von Uriah Heep, aber natürlich waren es die alten Klassiker der Band, die das Publikum hören wollte. Eingeheizt hatten zuvor „Cheap Purple“, die sich der Hardrock-Größe Deep Purple annahmen, und die Rodgau Monotones mit ihrer Gute-Laune-Party-Musik. Auch hier waren die alten Hits die großen Renner. Die Überraschung des Abends waren für viele „Mostly Autumn“ mit ihrer Bandbreite von Folk bis Rock.
17.12.01 - Wormser Zeitung  


Uriah Heep