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Konzertkritik
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Tim Fischer wurde in Norddeutschland geboren. Mit 15 Jahren organisierte er sich zusammen mit einer klavierspielenden Bekannten öffentliche Auftritte im Oldenburger Bistro "Capitol". Im Herbst 1989 stellte er sich beim Kleinkunstfestival in Wilhelmshaven einer größeren Öffentlichkeit vor.
Mit 17 ging Tim Fischer nach Hamburg. Zusammen mit dem Komponisten und Pianisten Rainer Bielfeldt entstand der Chansonabend "Zarah ohne Kleid", mit dem er die ersten großen Erfolge einheimste. Im Herbst 1992 zog Tim Fischer nach Berlin. Wenige Monate später stellte er im Februar 1993 im BKA (Berliner Kabarett Anstalt) unter dem Titel "Wenn die Liebe ausgeht" mit seiner Band den zweiten Chansonabend vor. Zum Programm gehörten neben den Liedern von Rainer Werner Fassbinder und Peer Raben vor allem Texte von Hans Magnus Enzensberger, Wolf Wondratschek und Friedrich Hebbel. Unter dem Titel "Wenn die Liebe ausgeht" entstand seine erste CD, unter anderem mit dem Lied "Rinnsteinprinzessin", Text Edith Jeske, Musik Rainer Bielfeldt. Das dritte Chansonprogramm "Weil mir so ist" hatte im Oktober 1993 in Berlin Premiere. Am 23. März 1994 präsentierte Tim Fischer in der "Bar jeder Vernunft" in einer unkonventionellen Mischung aus Klassikern und zeitgenössischen Chansons sein viertes Programm "Und habt mich gern". Unter selbigem Titel erschien als Mitschnitt eines Konzerts seine zweite CD.
Vom 5. bis 12. Dezember 1994 wurde in einer Coproduktion mit Radio Bremen und "Junges Theater Bremen" die dritte CD von Tim Fischer "NA SO WAS" produziert. Sie enthält alte und neue Titel und Aufnahmen mit den Gästen Rainer Bielfeldt, Cora Frost und Hildegard Schmahl.
Am 13. und 14. Februar 1995 fanden im Studio von Radio Bremen Aufnahmen für eine CD statt. Tim Fischer singt zusammen mit Rainer Bielfeldt, Cora Frost, Daniel Morgenroth, Hildegard Schmahl und der Wiener Chansonssängerin Lilli Walzer "Duette" von damals bis heute. 1995 erhielt Tim Fischer als jüngster Chansonnier den Deutschen Kleinkunstpreis.
1996 entstand im Alten Sendesaal von Radio Bremen eine Doppel-CD. Auf der einen in der Kassette enthaltenen CD befindet sich der Zyklus "Lieder eines armen Mädchens", Text und Musik Friedrich Holländer, zum 100. Geburtstag des Texters und Komponisten, der diese Lieder 1921/22 für seine erste Frau Blandine Ebinger geschrieben hatte. Da die Noten zu den Liedern "Jeheimnis der Blumen" und "Mit einer scheußlichen Puppe" verschollen sind, vertonte sie der Komponist Serge Weber neu. So konnte der komplette Zyklus das erste Mal seit 60 Jahren erneut zu Gehör gebracht werden. Auf der anderen CD der Doppelkassette befindet sich ein Live-Mitschnitt aus "Junges Theater Bremen", der von dem Pianisten Rainer Bielfeldt begleitet wurde. Im Herbst 1996 hatte das Programm "Lieder eines armen Mädchens/La Bonne Chanson" Premiere mit dem darin enthaltenen Zyklus "La Bonne Chanson" von Paul Verlaine, vertont von Serge Weber. 1996 unternahm Tim Fischer auf Einladung des Goethe-Instituts auch seine erste Nahost-Tournee und gab Konzerte in Damaskus/Syrien, Kairo/Ägypten und Khartoum/Sudan.
Im Juli 1997 wurden unter dem Titel "Aus blauem Glase" Aufnahmen mit Liedern von Georg Kreisler, Cora Frost und anderen erarbeitet. Sie enthalten vier Duette mit der Schauspielerin Rosel Zech. Auf dieser CD vertonte Thomas Dörschel das erste Mal für Tim Fischer einen Text von Cora Frost. Seit 1994 arbeitet Tim Fischer mit dem kongenialen Pianisten und Komponisten Thomas Dörschel zusammen.
Im August 1997 bewies Tim Fischer sein schauspielerisches Talent in dem Kabarett-Programm "Nichts ist unmöglich" - einer gemeinsamen Theaterproduktion mit HERRCHENS FRAUCHEN (Lisa Politt und Gunter Schmidt) und Rolf Claussen, die seit ihrem furiosen Start im Hamburger Schmidt-Theater quer durch die Republik erfolgreiche Gastspiele gab. Im Januar 1998 wurde diese Revue in einer Coproduktion mit Radio Bremen und "Junges Theater Bremen" unter selbigem Titel auf einer CD aufgenommen.
Im Dezember 1997 ging Tim Fischer - erneut auf Einladung des Goethe-Instituts - in Frankreich auf Tournee und gab Konzerte in Paris, Montpellier, Toulouse und Bordeaux.
Im September 1998 kehrte Tim Fischer an den Ort seiner ersten großen Erfolge - das Schmidt-Theater in Hamburg - zurück, um dort wieder in Zusammenarbeit mit Radio Bremen seine neue CD: TIM FISCHER LIVE AUF DER REEPERBAHN aufzunehmen. Neben Titeln von Georg Kreisler, Cora Frost und Eisler/Brecht enthält diese CD Lieder von Barbara, Serge Lama, Randy Newman, Gerhard Rühm und Martina Brandl. Auf dieser CD hören wir erstmals neben dem Pianisten Thomas Dörschel auch den Geiger Hans Jehle.
Anfang 1999 besuchte Tim Fischer mit Thomas Dörschel und Hans Jehle die USA und gab in San Francisco im Herbst Theatre und in Josie"s Cabaret zwölf ausverkaufte Konzerte. Für die Amerikaner stellte er ein eigenes, hauptsächlich englischsprachiges Programm zusammen.
Im Mai 1999 stellte Tim Fischer bei einem Record-Release-Konzert die Benefiz-CD "SONGS AGAINST AIDS" vor, deren gesamter Erlös an das Projekt Hospice North West in Klerksdorp/Südafrika geht, das sich der Pflege von aidskranken Menschen im Endstadium widmet und ihnen ermöglichen will, schmerzfrei und in Würde zu sterben. Zur weiteren Unterstützung dieses Projekts begannen im Anschluß die Vorbereitungen und Sponsorensuche für eine große Benefiz-Gala im Luftschloß in Berlin-Mitte, zu der Alfred Biolek und Udo Lindenberg ihre Teilnahme spontan zusagten.
Für die CD "BABY BOY", die im September 1999 erschien, hat Tim Fischer neben dem Pianisten Thomas Dörschel und dem Geiger Hans Jehle außerdem den Kontrabaßspieler Lars Burger engagiert. Die CD enthält neben neuen Titeln von Cora Frost, Thomas Pigor, Jürgen Müller, Gerhard Rühm und Hanns Eisler die schönsten Titel aus dem Amerika-Programm: Englische Songs von Lou Reed, Friedrich Hollaender, Weil/Brecht und Georg Kreisler (die er während seiner Emigration in den USA schrieb und die hier weitgehend unbekannt sind).
Silvester 1999 stand Tim Fischer erneut auf der Bühne, und zwar neben Alfred Biolek in der Revue "Ein Jahrhundert an der Bar", die unter der Leitung von Torsten Fischer im Kölner Schauspielhaus ihre Uraufführung feierte und am 1.1.2000 vom Westdeutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Mit sehr viel Energie bereitete Tim Fischer im Jahr 2000 seine eigene Benefizgala zugunsten eines Aids-Hospizes in Afrika vor. Im Februar fuhr er mit dem Arzt Heiko Jessen nach Afrika, um sich vor Ort sachkundig zu machen, und beschloss, dass von dem Erlös der Gala zum einen Schmerzmittel für die Aids-Kranken und Medikamente für die Kinder, die oft an schweren Pilzinfektionen in Rachen und Speiseröhre leiden, gekauft werden und zum anderen die ehrenamtlichen Krankenschwestern und Helfer, die diese Patienten betreuen, einen Lohn erhalten sollen, da sie sonst ihre eigenen Familien nicht unterstützen können. Am 19. Oktober 2000 fand die Benefizgala im Luftschloß/Berlin statt, und prominente Gäste wie Alfred Biolek, Udo Lindenberg, Dirk Bach, Patrick Lindner, Maren Kroymann, Cora Frost, Gayle Tufts & Rainer Bielfeldt, Hans Neblung, Herrchens Frauchen, Thomas Pigor & Benedikt Eichhorn u.a. folgten Tim Fischers Einladung. Wie Alfred Biolek sagte: "Es war ein geiler Abend." Das Luftschloß war bis zum letzten Platz ausverkauft, und da alle Künstler umsonst auftraten, konnte ein Reinerlös von 90.000 DM nach Afrika überwiesen werden. Hinzu kamen 49.000 DM, die das Pop-Duo Rosenstolz bei seiner Herbsttournee für Tim Fischers Projekt sammelte.
Im Herbst 2000 veröffentlichte Tim Fischer auch die CD "Romeo"s Seance" mit neuen Liedern von Georg Kreisler, Cora Frost, Gilbert Bécaud, Leo Ferré und Jackson Browne, die er von seiner Band am Piano, Kontrabass, Keyboard, Fender-Rhodes, Akkordeon, an der Geige, Harfe und Percussion mit einem satten Klangteppich untermalen ließ. Diese CD enthält auch drei Titel von der Benefiz-CD "Songs against Aids", die Tim Fischer mit neuen Arrangements und neuer Instrumentalisierung perfektionierte. Da die CD "Songs against Aids" nicht neu aufgelegt wird, geht ein Teil der Einnahmen aus der CD "Romeo"s Seance" an das Hospiz in Afrika.
Am 1. Dezember 2000 hatte Tim Fischers neues Programm "Walzerdelirium" im Luftschloß/Berlin Premiere. "Ich liebe Walzer. Dabei wird einem so schön schwindelig", sagt Tim Fischer. Beim Walzerdelirium gibt er seiner Lust nach und seufzt und rockt im Dreivierteltakt mit Tom Waits, Rio Reiser, Freddy Mercury, Cora Frost, Janis Ian, Udo Jürgens, Thomas Pigor und anderen Komponisten. Walzer bis zum Delirium: Ein komplett neues Programm, mit dem Tim Fischer zeigt, welche große Vielfalt dieser Rhythmus hergibt, wenn man ihn nur mit etwas Phantasie zu kitzeln weiß. Die CD "Walzerdelirium" wurde im Juli 2001 veröffentlicht.
Im September 2001 präsentierte Tim Fischer in der Berliner Bar jeder Vernunft sein neues Kreisler-Programm mit den Worten: "Jetzt da Georg Kreisler seine umjubelte Abschiedstournee gegeben hat, fühle ich mich aufgerufen, die Fackel der kultivierten Boshaftigkeit zu übernehmen und weiter durch deutsche Lande leuchten zu lassen."
Im Februar 2002 spielte Tim Fischer unter der Regie von Werner Schroeter für den Film "Deux" an der Seite von Isabelle Huppert die Rolle der Josephine Baker. Dieser Film hatte im November 2002 in Paris Premiere.
Anfang Mai 2002 ging Tim Fischer mit Udo Lindenberg an Bord zu einem transatlantischen Unternehmen. Die Welturaufführung von "Atlantic Affairs" fand am 5. Mai 2002 in Bremerhaven statt. Die CD folgte am 27.5.2002. Im Februar 2003 begann die "Atlantic Affairs"-Tour. Viele weitere Informationen und vor allem auch Fotos unter www.atlanticaffairs.de.
Am 4.Dezember 2002 fand am Berliner Ensemble unter der Regie von Werner Schroeter die Premiere von Georg Kreislers neuem Musical "Adam Schaf hat Angst" statt. Für dieses Musical hat Georg Kreisler Tim Fischer das Uraufführungsrecht gewährt.
Am 2. Oktober 2003 ist im Berliner Delphi-Palast die Premiere von Leander Haussmanns neuem Film"Herr Lehmann", in dem auch Tim Fischer eine kleine Rolle spielt.
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Tim Fischer
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