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Gags Schlag auf Schlag
„Die kleine Tierschau“ im Festhaus / Publikum fest im Griff

bcm. - Die drei schwäbischen Kabarettisten, die seit 20 Jahren als „Die kleine Tierschau“ unterwegs sind, hatten das dreiviertelvolle Festhaus von Anfang an in der Hand. Köstlich, als Michael Gaedt, Michael Schulig und Ernst Mantel zunächst eine Vorband für die „kleine Bierschau“ darstellten, eine Parodie auf „Rammstein“ mit dem Namen „Stammheim“, die genüsslich die Generation der Kapuzenpulliträger durch den Kakao zog.
Schlag auf Schlag ging es weiter. Kostümwechsel folgte auf Kostümwechsel, schrille Bühnenbilder wechselten sich ab, jeder der drei stand mit einer Solonummer auch mal kurz im Mittelpunkt. Ein wahres Gagfeuerwerk wurde da entzündet, betrachtet man die Quantität der Wortspiele. Das Niveau hatte darunter allerdings öfters zu leiden, Plattitüden wie „Unten im Tuntenland“ mit folgender „YMCA“-Interpretation gaben dafür schlechtes Beispiel. Überhaupt fehlt dem Programm der rote Faden, der wirkliche Themenbezug. Alles ist eine lose Aneinanderreihung willkürlich aufeinanderfolgender Sketche unterschiedlicher Qualität. Oftmals werden intellektuelle Anspielungen gebracht, diese aber sofort mit Fäkalhumor gemischt, damit man sich der Lacher sicher sein kann. Den Wert des Abends beschreiben dann auch die drei Komiker selbst, als sie, während sie sich backstage umziehen, was aber der Zuschauer bewusst sehen soll, darüber unterhalten, mit welch billigen Mitteln die Leute zum Lachen gebracht werden können. Politik wird völlig außen vor gelassen, Comedy und karnevalistisch anmutender Kokolores wird geboten.

Aber darin sind sie wahrhaft Meister: das Publikum wird ständig involviert, ob es nun in Form von drei Vertretern auf der Bühne unter Gaedts drumsticks als Schlagwerk dienen muss oder später während einer Love-Parade-Parodie Berlin darstellt. Dies gipfelt darin, dass sich Gaedt in einer stage-diving-Parodie in einem Schlauchboot auf den Händen der Gäste durch den Saal reichen lässt. Überhaupt hat die Gruppe eine Vorliebe für akrobatische, varieté- und zirkushafte Kabinettstückchen.

Bleibt die musikalische Versiertheit zu loben. An Kontrabass, Saxofon, Gitarre und am Schlagzeug lassen die Jungs ihre musikalische Vielfalt aufblitzen. Das Publikum war begeistert, der Saal kochte und mit standing ovations wurde eine Zugabe nach der anderen gefordert.

23.10.00 - Wormser Zeitung 


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